Teichgenossenschaft Oberfranken eröffnet Fischgrillsaison

29.05.2012


Wahre Feinschmecker haben heimischen Fisch als Grillspezialität längst für sich entdeckt. Alle anderen Grillfans, die noch immer ausschließlich Steaks und Bratwürste auf den Grill legen, will die Teichgenossenschaft Oberfranken mit einer Marketingaktion der besonderen Art für Forellen und Karpfen aus eigener Erzeugung gewinnen. Publikumswirksam wurde die Fischgrillsaison 2012 diesmal in der Hofscheune von Eva und Gunther Pastor in Trogenau bei Regnitzlosau (Landkreis Hof) eröffnet.
2004 hatte der Nebenerwerbslandwirt Gunther Pastor zwei kleine Karpfenteiche von seinem Großvater übernommen. Als der Pächter einiger Forellenteiche in der Umgebung aus gesundheitlichen Gründen aufgab, übernahm er auch deren Teiche. Heute sind es insgesamt zehn Teiche, in denen Pastor Karpfen und Forellen produziert und direkt vermarktet. Der Fisch wird entweder auf Bestellung oder in der eigenen Hofscheune vermarktet. Dabei handelt es sich um eine ansprechende Gastronomie in einer ehemaligen Scheune, die allerdings ausschließlich zu Privatfeiern wie Geburtstagen, Hochzeiten und anderen Feierlichkeiten geöffnet hat.
Frische ist dabei für Eva und Gunther Pastor das Wichtigste überhaupt. „Viele Leute sind mittlerweile schon daraufgekommen, dass Frischfisch besser schmeckt, als der Fisch aus dem Supermarkt“, sagt Gunther Pastor. In der Regel erwirbt der Verbraucher den Fisch ab Hof ein bis zwei Tage nach der Schlachtung, Forellen gibt es oft noch am gleichen Tag. Auch in der Hofscheune werde bei jeder Veranstaltung mindestens ein Fischgericht angeboten. Pastor: „Unsere Kunden nehmen das sehr gut an, das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
Dabei gibt es Karpfen und Forellen nicht nur klassisch geräuchert, sondern auch als Sülze, gebeizt, süß-sauer, oder wie bei der Eröffnung der Grillsaison als Roulade mit Joghurt-Senf-Sauce, Grillkartoffeln und Salat. Gunther Pastor hat noch ein Spezialrezept, das seinen Fisch von anderen abhebt: Er grillt nicht auf herkömmlicher Holzkohle sondern über echten Rebenholz. Das dauere zwar länger, sorge aber dafür für einen ausgewogeneren Geschmack. Das Rebenholz bezieht er dabei von einem befreundeten Winzer.
„Fisch ist ein naturnahes Produkt mit einem absolut reinen Geschmack“, warb der oberfränkische Bezirkstagsvizepräsident Eberhard Siller für Forellen und Karpfen aus heimischer Erzeugung. Viele Verbraucher kehrten derzeit wieder zu bewusstem Essen zurück. Mit der Entscheidung für heimischen Fisch würden nicht nur die vielen kleinen Zuchtbetriebe der Region unterstützt, auch das Landschaftsbild profitiere durch den Erhalt der vielen Teiche, die außerdem das Wasser in der Fläche speichern und zur Grundwasserneubildung beitragen. Nicht zuletzt, so der Bezirkstags Vizepräsident, falle die Ökobilanz im Vergleich zum fernöstlichen Pangasiusfilet klar zu Gunsten der heimischen Forelle aus.



Teichwirt Gunther Pastor (rechts) bereitet auf seinem Grill eine Forellenroulade zu. Dabei blicken ihm über die Schulter (von links): der Vorsitzende der Teichgenossenschaft Oberfranken Dr. Peter Thoma, Bezirkstagsvizepräsident Eberhard Siller, Landtagsvizepräsident Peter Meyer, und der stellvertretende Hofer Landrat Alexander Eberl.


Text und Fotos: Stefan Herbert Fuchs