Fischgrillsaison eröffnet: Karpfen, Saibling und Zander statt Bratwürste und Steaks / Teichwirte erklären Fisch aus oberfränkischen Gewässern zum idealen Grillgut

05.06.2007

HOLLFELD. Mit einer ungewöhnlichen Marketingaktion unterstützt die Teichgenossenschaft Oberfranken seit einigen Jahren die rund 1000 Teichwirte des Regierungsbezirks. Sie erklärt die Sommermonate kurzerhand zur oberfränkischen Fischgrillsaison und rührt dabei zusammen mit dem Hotel- und Gaststättenverband kräftig die Werbetrommel für Süßwasserfische aus heimischen Teichen.
Während Bratwürste, Steaks und sogar Gemüse als Grillgut längst anerkannt sind, habe es der heimische Süßwasserfisch eher schwer, den Weg auf den Grill zu finden. „Die Akzeptanz, Fisch zu grillen, ist noch immer zu niedrig“, sagte Peter Thoma, neuer Vorsitzender der Teichgenossenschaft in Oberfranken, bei der Eröffnung der Fischgrillsaison in Hollfeld. Tatkräftig unterstützt werden die Teichwirte vom Hotel- und Gaststättenverband. Viele Mitgliedsbetriebe wollen in den kommenden Wochen verstärkt auf Oberfranken-Fisch setzen und eine eigene Fischkarte anbieten.
Es müssen nicht immer Steaks und Bratwürste sein: Süßwasserfische aus Oberfranken eignen sich bestens für den Grill, sie sind mindestens genauso schmackhaft, dafür aber fettarm und sie leisten einen wichtigen Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung. Das meinen nicht nur die Fischproduzenten, meist Landwirte im Nebenerwerb, sondern auch viele Gastwirte und Hoteliers der Region. „Wir wollen auch die Verbraucher anregen, oberfränkische Süßwasserfische als sommerliche Grillspezialität zu genießen“, so Thoma. Ziel des öffentlichkeitswirksamen Starts in die oberfränkische Fischgrillsaison ist es vor allem, neue Wege zur Stärkung des Absatzes heimischer Fische gehen. Als Spezialitäten präsentierte Christian Degen vom Wirtshaus Moritz in Hollfeld diesmal gefüllte Saiblinge, marinierte Karpfen und gegrillte Fischspieße.
„Fische aus Oberfranken kommen wirklich frisch auf den Tisch, denn ein langer Transportweg entfällt“, sagte Rudolf Burger vom Bezirk Oberfranken. Bei einheimischen Fischen könne der Verbraucher vor Lebensmittelskandalen absolut sicher sein, so der Landtagsabgeordnete Christoph Rabenstein. Die entsprechenden Rahmenbedingungen sicherte Landtagskollegin Gudrun Brendel-Fischer den oberfränkischen Teichwirten zu. Vor allem in Sachen Bürokratie und Umweltauflagen dürfe die Politik nicht überziehen, damit die Teichwirte auch in Zukunft das notwendige Einkommen erzielen könnten. Die eigene oberfränkische Fischgrillsaison habe bereits in den zurückliegenden Jahren sowohl für Teichwirte und Gastronomen, aber auch für den Verbraucher viel bewirkt, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes Michael Lindenberger, der im Hauptberuf als Gastwirt tätig ist und im Nebenerwerb einige Fischteiche bewirtschaftet.

MdL Christoph Rabenstein, Rudolf Burger vom Bezirk Oberfranken, MdL Gudrun Brendel-Fischer, Teichgenossenschaftsvorsitzender Peter Thoma aus Wunsiedel, Günther Kühlwein vom Wirtshaus Moritz in Hollfeld, Elisabeth Thoma, der stellvertretende Bezirksvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes Michael Lindenberger, Robert Klupp vom Bezirk und Christian Degen vom Wirtshaus Moritz (von links) haben in Hollfeld die Fischgrillsaison eröffnet.

Text und Fotos: Stephan Herbert Fuchs