Seit 500 Jahren Fische aus den Spitalsweihern

07.08.2009


Baunach - Oberfranken ist um ein außergewöhnliches Kulturgut reicher: Die Teichanlagen der Spitalweiher bei Baunach im Landkreis Bamberg haben wegen ihrer überregionalen Bedeutung das Prädikat "Kulturgut Teich" erhalten. Grund dafür ist unter anderem, dass die Anlagen seit beinahe einem halben Jahrtausend ununterbrochen bewirtschaftet werden und eine für die Landschaft prägende Bedeutung in der Region besitzen.

Die Auszeichnung "Kulturgut Teich" wird seit elf Jahren von der Teichgenossenschaft Oberfranken, einem Zusammenschluss von rund 1000 Teichwirten, verliehen. Dokumentiert wird das Prädikat nicht nur durch eine Urkunde für den Bewirtschafter, sondern auch durch eine Informationstafel. Daraus geht hervor, dass die Spitalsweiher für die Fischzucht seit fast fünf Jahrhunderten von großer Bedeutung sind.

Landwirt Hansgeorg Klauer aus Baunach, der die Anlage erst 2008 erworben hatte und der 30 Hektar Land und 33 Hektar Wald bewirtschaftet, sprach von einer wesentlichen Vergrößerung seines Betriebszweiges Fischzucht. In Verbindung mit zwei weiteren Weihern in der Umgebung habe er seit dem zurückliegenden Jahr die Möglichkeit, eigene Satzfische in getrennten Anlagen zu erzeugen. Klauer vermarktet die erzeugten Speisefische ausschließlich an den Endverbraucher, also an Gastwirtschaften und Privatleute.

Gerade diese Familienbetriebe seien es, die durch ihr nachhaltiges Wirtschaften und durch die Pflege der Teiche die bedeutende landschaftsgestaltende und ökologische Funktion auch für die Zukunft erhalten, sagte Umweltstaatssekretärin Melanie Huml bei der Übergabe der Auszeichnung. Den Konsum heimischer Fische bezeichnete sie als "Festessen für die Gesundheit", denn er schmecke nicht nur außergewöhnlich gut, sondern enthalte auch wertvolle Vitamine, Mineralstoffe sowie insbesondere Omega-3-Fettsäuren gegen Arterienverkalkung.

Die Spitalsweiher liegen direkt an der Staatsstraße 2277 nordwestlich der Stadt Baunach. Sie werden gespeist von dem Flüsschen Lauter und haben eine Größe von knapp acht Hektar, die sich auf vier benachbarte Teiche aufteilen. Errichtet wurden sie im Jahr 1525 durch das Bamberger Katharinenspital, das dort Fisch für seine Bewohner erzeugte.




Text: Stephan Herbert Fuchs